erlebe.bayern – Dietmar Denger

Barrierefreie Städte und Gemeinden

Barrierefreiheit in Städten und Gemeinden bedeutet mehr Lebensqualität für alle Menschen. Der Freistaat unterstützt die bayerischen Kommunen beim Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum, zum Beispiel mit praxisnahen Leitfäden und finanzieller Unterstützung im Rahmen der Städtebauförderung.

Der öffentliche Raum – ein Ort für Begegnungen

Der öffentliche Raum ist ein Ort, an dem sich Menschen begegnen: ob beim Besuch des Wochenmarkts oder beim Bummel durch die Fußgängerzone, ob beim Volksfest auf dem Dorfplatz oder beim Ausspannen im Stadtpark. Nur wenn dieser Raum barrierefrei gestaltet ist, können alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben – unabhängig von ihrem Alter und möglichen Beeinträchtigungen.

Zum öffentlichen Raum im engeren Sinne gehören Flächen im Besitz der öffentlichen Hand, etwa Straßen, Wege und Verkehrsanlagen ebenso wie Plätze, Parks und Spielflächen. Im weiteren Sinne umfasst der öffentliche Raum auch sämtliche Orte, die öffentlich zugänglich sind. Dazu zählen sowohl kommunale Gebäude wie Rathäuser, Schulen und Schwimmbäder als auch Gebäude in Privatbesitz, etwa Apotheken, Ladenlokale und Cafés.

Der öffentliche Raum ist wichtig für das Wohl einer Gemeinde: Er trägt dazu bei, dass sich Bürgerinnen und Bürger ihrem Heimatort verbunden fühlen und die kommunale Wirtschaft gestärkt wird. Diese Funktionen kann er aber nur erfüllen, wenn er für alle zugänglich und nutzbar ist. Deshalb lohnt es sich für jede Gemeinde, Barrieren im öffentlichen Raum durchgängig abzubauen.

Ausreichend Bänke zum Ausruhen, Rampen in Ergänzung zu Treppen, abgesenkte Bordsteine, akustische Ampeln, eine kontrastreiche Beschilderung und barrierefreie öffentliche Toiletten: All das sind Beispiele dafür, wie Städte und Gemeinden mehr Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger schaffen können. Und auch für private Einrichtungen ist eine Investition in Barrierefreiheit ein Gewinn: Weniger Barrieren bedeutet mehr Kundschaft.

Barrieren im öffentlichen Raum abbauen – das geht nur gemeinsam: mit Unterstützung durch den Freistaat, durch das Engagement der Kommunen und im engen Austausch mit den Menschen vor Ort.

In den vergangenen Jahren hat ein Umdenken begonnen. Bei uns in der Verwaltung wird die Barrierefreiheit automatisch mitbedacht.

Inge Braun ist Inklusionsbeauftragte der Stadt Ingolstadt.

„Bayern barrierefrei“ baut Barrieren bei staatlichen Gebäuden ab

Der Freistaat geht mit gutem Vorbild voran und verbessert kontinuierlich die Barrierefreiheit seiner Gebäude mit Publikumsverkehr. Dazu gehören zum Beispiel Behörden, Gerichte oder Kultureinrichtungen. Bei bestehenden Gebäuden werden dabei mindestens ein barrierefreier Zugang samt Stellplatz und ein barrierefreier Sanitärraum vorgesehen. Darüber hinaus werden Konzepte für eine barrierefreie Nutzung erstellt und umgesetzt. Denn alle Bürgerinnen und Bürger sollen die dort angebotenen Dienstleistungen – vom Internetauftritt bis zur Veranstaltung – eigenständig in Anspruch nehmen können.

Hilfestellung für Kommunen: Barrierenabbau mit Plan

Sie engagieren sich in Ihrer Kommune in Politik und Verwaltung oder in einer Interessensvertretung? Sie wollen das Thema Barrierefreiheit voranbringen und suchen nach praktischen Hilfestellungen? Der Leitfaden „Die barrierefreie Gemeinde“ des Bayerischen Bauministeriums erklärt, wie Kommunen einen passgenauen Aktionsplan für den Abbau von Barrieren entwickeln können. Dabei werden das gesamte Gemeindegebiet und alle notwendigen Akteure einbezogen. So greifen einzelne Projekte bei der späteren Umsetzung sinnvoll ineinander und Barrieren werden möglichst durchgängig abgebaut.

Der Leitfaden zeigt:

  • wie ein erfolgreicher Planungsprozess zu gestalten ist
  • wer in den Planungsprozess einzubinden ist
  • welche Planungsinstrumente nützlich sind 

Der Leitfaden beinhaltet die zentralen Erkenntnisse aus dem gleichnamigen Modellvorhaben „Die barrierefreie Gemeinde“, einem mit Planungszuschüssen unterstützten Projekt des Bayerischen Bauministeriums. Darin haben 16 Städte und Gemeinden zwischen 2014 und 2015 im engen Austausch mit den Menschen vor Ort Aktionspläne zum Thema Barrierefreiheit erarbeitet. Neben dem Leitfaden wurde auch ein Werkbericht veröffentlicht, der die unterschiedlichen Herausforderungen und Lösungsansätze der Modellgemeinden vorstellt.
 

Leitfaden und Werkbericht „Die barrierefreie Gemeinde“

Den Leitfaden und den Werkbericht „Die barrierefreie Gemeinde“ können Sie über das Bestellportal der Bayerischen Staatsregierung kostenlos herunterladen beziehungsweise als Printprodukt bestellen.

Ein Schlüssel für den Erfolg von Bauvorhaben in der Kommune ist, Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einzubeziehen. Das gilt insbesondere auch bei Projekten, die Barrieren im öffentlichen Raum abbauen sollen. Eine gute Planung berücksichtigt die Wünsche und Bedürfnisse wie auch die Ortskenntnis der Bürgerinnen und Bürger.

Mit dem Leitfaden „Bürgerbeteiligung im Städtebau“ bietet das Bayerische Bauministerium Kommunen praxisnahe Unterstützung: In sieben Schritten kann jede Stadt oder Gemeinde ihr eigenes Beteiligungskonzept erarbeiten.

Den Leitfaden können Sie im Bestellportal der Bayerischen Staatsregierung kostenlos herunterladen beziehungsweise bestellen.

Einen ersten Überblick über die wesentlichen Inhalte bietet die Website:

Städtebauförderung: lebenswerte Orte gestalten

Der Freistaat, der Bund und die Europäische Union unterstützen mit den Programmen der Städtebauförderung die Erneuerung und Entwicklung der bayerischen Städte und Gemeinden. Die Finanzhilfen sollen dazu beitragen, lebenswerte und wirtschaftlich erfolgreiche Kommunen zu schaffen.

In den Programmen werden Projekte in unterschiedlichen Handlungsfeldern umgesetzt: Sie stärken den ländlichen Raum, die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden oder den sozialen Zusammenhalt. Sie widmen sich aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen vom demografischen Wandel über Klimaschutz und Klimaanpassung bis hin zur Energiewende.

Mit der Städtebauförderung unterstützt die Bayerische Staatsregierung auch die barrierefreie Umgestaltung der Stadt- und Ortszentren und des öffentlichen Raums.

Fit sein für die Zukunft! Es geht um Lebensqualität für alle, für Menschen mit Behinderung und für ältere Menschen. Damit sie ihren Platz in der Gesellschaft haben.

Michael Dörr ist Bürgermeister von Wolframs-Eschenbach.

Beratungsstelle Barrierefreiheit

Wie lassen sich Barrieren im öffentlichen Raum wirksam abbauen? Was macht eine barrierefreie Website aus? Warum ist Leichte Sprache wichtig? Wie gestalte ich meine Wohnung rollstuhlgerecht?

Individuelle Antworten, Hintergrundinfos und Orientierung bietet die Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer an 18 Standorten in ganz Bayern. Das Angebot wird vom Bayerischen Sozialministerium gefördert.

  • kostenlose Erstberatung
  • für Privatpersonen, Fachleute, Unternehmen und Kommunen
  • telefonisch, schriftlich, online und persönlich
  • neutral und unabhängig

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