Barrierefrei bauen heißt, unsere gebaute Umwelt für alle Menschen gut zu gestalten. Die DIN-Norm 18040 gibt dafür technische Regeln vor. Wie die Anforderungen der Norm in der Praxis konkret umgesetzt werden kann, erläutern die Leitfäden zum barrierefreien Bauen.
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) entwickelt Standards für Bauten, Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Einige der DIN-Normen enthalten auch Standards zur barrierefreien Gestaltung. So beschreibt etwa die DIN-Norm 18040 die Planungsgrundlagen zum barrierefreien Bauen in drei Teilen: für öffentliche Gebäude, für Wohnungen und für den Verkehrs- und Freiraum.
Das Regelwerk ist komplex. Um seine Anwendung in der Praxis zu erleichtern, hat die Bayerische Architektenkammer gemeinsam mit dem Bayerischen Bauministerium und dem Bayerischen Sozialministerium drei Leitfäden zur DIN-Norm 18040 herausgegeben. Die Broschüren erläutern anschaulich die rechtlichen wie technischen Anforderungen an das barrierefreie Bauen. Sie richten sich an Architektinnen und Architekten, Fachingenieurinnen und -ingenieure, Bauherrinnen und Bauherren und weitere Interessierte, die modernen und für alle zugänglichen Wohn- und Lebensraum schaffen wollen.
Auch der Bund hat ein umfassendes Nachschlagewerk für barrierefreies Bauen herausgegeben. Grundlage hierfür sind die Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes (RBBau).
Auf dieser Seite werden die Leitfäden kurz vorgestellt. Sie können diese größtenteils kostenlos im Netz herunterladen oder auch in gedruckter Form bestellen.
Ob Museum, Theater oder Behörde: Staatseigene Gebäude sollten allen Menschen unabhängig von möglichen Einschränkungen offenstehen. Das gilt auch für Gebäude privater Betreiber, etwa für Arztpraxen, Kinos oder Geschäfte.
Der Leitfaden „Öffentlich zugängliche Gebäude“ erklärt die Anforderungen des Teil 1 der DIN 18040 plausibel und praxisnah. Die Norm stellt dar, welche technischen Voraussetzungen nötig sind, damit alle Menschen öffentlich zugängliche Gebäude und Außenanlagen gut nutzen können.
Den Leitfaden können Sie über das Bestellportal der Bayerischen Staatsregierung kostenlos herunterladen oder als Printprodukt bestellen:
Ist eine Wohnung barrierefrei gestaltet, können Menschen mit zeitweisen oder dauerhaften Einschränkungen darin ihren Alltag eigenständig bewältigen. Generell bietet eine barrierefreie Wohnung einen hohen Komfort für alle Bewohnerinnen und Bewohner.
Der Leitfaden „Barrierefreie Wohnungen“ bietet Hilfestellung bei der Planung auf der Grundlage von Teil 2 der DIN-Norm 18040. Er zeigt auf, wie sich Wohngebäude und Wohnungen möglichst hindernisfrei planen und umsetzen lassen.
Den Leitfaden können Sie über das Bestellportal der Bayerischen Staatsregierung kostenlos herunterladen oder als Printprodukt bestellen:
Barrierefreiheit bedeutet: Alle Menschen – jung, alt, klein, groß, dünn, dick, mit und ohne Behinderung – können alles weitgehend selbstständig benutzen.
Lothar Köppel, Landschaftsarchitekt, hat Pionierarbeit für barrierefreie Spielplätze geleistet und arbeitet bis heute in mehreren DIN-Normen-Ausschüssen für Barrierefreiheit mit.
Jede und jeder möchte sich im Alltag gut durch den öffentlichen Raum bewegen, ob zu Fuß, im Rollstuhl oder Liegerad, mit Kinderwagen oder Rollator – oder auch mit Bus und Bahn. Gehwege, Kreuzungen, Fußgängerzonen, Grünflächen und Haltestellen sollten daher so beschaffen sein, dass sie alle Menschen erreichen und nutzen können. Auch Aspekte der Sicherheit spielen hierbei eine Rolle und müssen bei Bauvorhaben berücksichtigt werden.
Bei der konkreten Planung von Baumaßnahmen im öffentlichen Raum unterstützt der Leitfaden „Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum“. Er basiert auf Teil 3 der DIN 18040.
Aufgrund des Urheberrechts des Deutschen Instituts für Normung kann eine kostenfreie, barrierefreie PDF-Version des Leitfadens nur auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden:
Anfrage an info@beratungsstelle-barrierefreiheit.de
Eine Druckfassung ist jedoch über das Bestellportal der Bayerischen Staatsregierung kostenlos erhältlich:
Ein Entwurf braucht Inhalt, er braucht Konzepte und Bedingungen.
Dr. Jörg Heiler ist Architekt, Stadtplaner und Vorstandskooperator der Beratungsstelle Barrierefreiheit.
Der „Leitfaden Barrierefreies Bauen“ des Bundes ist ein hilfreiches Informationsangebot für Verantwortliche in Kommunen sowie für Planerinnen und Planer. Er baut auf die Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes (RBBau) auf und stellt allgemeine Grundlagen, Handlungsfelder und Anwendungsbeispiele vor.
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen stellt den „Leitfaden Barrierefreies Bauen“ als Online-Version auf einer eigenen Website bereit. Er kann dort als Datei kostenlos heruntergeladen werden:
Barrierefreies Bauen ist für das Handwerk ein Beschäftigungsfeld mit Zukunft. Die bayerischen Handwerkskammern bieten verschiedene Kurse zu den Bereichen „Barrierefreies Bauen und Wohnen“ an. So richtet sich zum Beispiel die HWK Oberbayern mit der Weiterbildung „Barrierefreies Bauen und Wohnen – Generationenfreundlicher Betrieb“ an Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber, Meisterinnen und Meister, Technikerinnen und Techniker und Personal aus unterschiedlichen Handwerksbereichen. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat.
Inhalte des Lehrgangs sind unter anderem:
Sie interessieren sich für diese oder eine ähnliche Weiterbildung zum barrierefreien Bauen? Auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern können Sie nach Kursangeboten in ganz Bayern suchen (Suchbegriff „barrierefrei“):
Barrierefreiheit in Städten und Gemeinden bedeutet mehr Lebensqualität für alle. Hier lesen Sie, wie der Freistaat gemeinsam mit den Kommunen Barrieren abbaut.
Für ein gutes Leben brauchen alle Menschen angemessenen Wohnraum. Hier finden Sie Informationen zum barrierefreien Bauen oder Sanieren.
„Toiletten für alle“ ermöglichen es vielen Menschen, am alltäglichen Leben teilzuhaben. Hier erfahren Sie mehr über das Projekt.
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