„Denkmalschutz wurde häufig als Ausrede missbraucht, um Barrierefreiheit nicht herstellen zu müssen“, erklärt Anton Seitz und ist sicher: „Das geht heute nicht mehr.“
Es sind oft Kompromisse möglich. Wichtig ist: Beides – Denkmalschutz und Barrierefreiheit – sind wichtige Ziele und haben Verfassungsrang. „Man kann heute nicht mehr sagen, dass sich die Barrierefreiheit dem Denkmalschutz unterordnen muss“, sagt der Altbürgermeister, der in dieser Hinsicht vom Landesamt für Denkmalpflege unterstützt wird.
Der Außenbau war ihm wichtig. Anfangs musste er sich oft durchsetzen: Die Denkmalschützer wollten nur innen umbauen, um die wertvolle Fassade unverändert zu lassen. „Doch man muss den Mut haben, die verschiedenen Materialien des 20. und 21. Jahrhunderts neben die des 17. Jahrhunderts zu stellen“, findet Anton Seitz. Mit der Begründung, dass der neue Gebäudeteil filigran wirkt und optisch zum bestehenden Teil passt, war der Anbau dann möglich. Wichtig war dabei auch, dass man das alte Rathaus durch den neuen Teil hindurch sehen kann. Die neue Fassade wertet das Rathaus zusätzlich auf, findet auch Wolfram Arnold: „Es ist schön, wenn man Alt und Neu miteinander verbindet. Viele zögern viel zu lange, dabei ist es so einfach.“