Thomas Gipfel lässt seine Beine baumeln und erzählt aus dem Stegreif: „Das Stück findet auf einer fast leeren Bühne statt. Ein kaum merklicher Lichtwechsel macht deutlich, wie der Tag langsam abläuft ...“ Der Dramaturg stellt das Schauspiel „In der Dämmerung“ vor, das als Robinsonade beginnt und vom Abschiednehmen handelt. Zwei Stunden später werden die Schauspielerinnen Anke Fonferek und Regina Vogel in die Rollen von zwei Gestrandeten auf einer einsamen Insel schlüpfen. Jetzt sitzen die beiden Frauen neben dem Dramaturgen auf der Bühne.
Sich mit den Stimmen der Schauspielerinnen vertraut machen
Als Gipfel seine Hände, die eben noch durch die Luft flatterten, in den Schoß legt, stellen sich die Schauspielerinnen vor. „Ich bin die Anke“, sagt Anke Fonferek mit ihrer klaren, dunklen Stimme, „ich spiele die Helen ...“ Yvonne Burkhardt hört Fonferek mit konzentrierter Miene zu und nickt. Wenn die Schauspielerin in zwei Stunden als Schiffbrüchige auf die Bühneninsel kriecht, wird Burkhardt die Stimme wiedererkennen und zuordnen können. Details wie dieses zeichnen die Touch Tours gegenüber der herkömmlichen Einführung vor einer Theatervorstellung aus.
Und dann geht’s zur Sache, buchstäblich. Oder besser: zu den Sachen. Den Kostümen, Requisiten und Kulissen auf der Theaterbühne! Denn die dürfen blinde und sehbehinderte Theaterfans anfassen und in Ruhe erkunden – und damit „be-greifen“, was die anderen im Zuschauerraum später sehen. Komm Sie mit auf Touch Tour in unserer Bilderstory!