Mittlerweile stellen alle öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland (und zunehmend auch die privaten) Teile ihres Programms barrierefrei zur Verfügung. Das heißt: mit Untertiteln und/oder Übersetzung in Gebärdensprache (für Menschen mit Höreinschränkungen) oder mit Audiodeskriptionen (also als Hörfilme, für Menschen mit Seheinschränkungen). Viele hörende und sehende Menschen wissen gar nicht, dass es diese Zusatzangebote gibt und dass sie sie auch selbst an ihrem Fernsehgerät abrufen könnten. Dabei sind die barrierefreien Versionen für verschiedenste Zuschauer nützlich. Zum Beispiel: auch für ältere Menschen, bei denen die Seh- und Hörfähigkeiten nachlassen. Oder: für alle, die die deutsche Sprache durch Mitlesen oder Mithören lernen möchten.
Untertitel (UT) – für Menschen mit Hörbeeinträchtigung
Untertitel sind eingeblendete Textzeilen am unteren Bildschirmrand. Sie geben das Gesagte schriftlich wieder. Gute Untertitel dürfen den Stil des Films nicht verfälschen. Sie sollen etwa Dialoge nicht vereinfachen und Kraftausdrücke nicht zensieren. Sogenannte „erweiterte Untertitel“ (Captions) beschreiben auch Geräusche und Musikstile.
Deutsche Gebärdensprache (DGS) – für Menschen mit Hörbeeinträchtigung
Gehörlose Menschen nutzen u. a. die Deutsche Gebärdensprache, um sich zu verständigen. „Gesprochen“ wird mit Finger- und Handzeichen, Mimik, Lippenbewegungen und Körperhaltung. Bei Filmen und Sendungen mit Gebärdensprachvideo wird in einer Ecke durchgängig eine Gebärdensprachdolmetscherin oder ein Gebärdensprachdolmetscher eingeblendet.
Audiodeskription (AD) – für seheingeschränkte und blinde Menschen
Mit Audiodeskriptionen werden Bilder vorstellbar. Filme mit AD werden auch Hörfilme genannt. Ein Sprecher oder eine Sprecherin beschreibt, was im Film zu sehen ist: Welche Personen treten auf, was haben sie an, welchen Gesichtsausdruck zeigen sie, was tun sie gerade und in welcher Umgebung? Die Beschreibungen hört man kurz und knapp in den Sprechpausen der Schauspieler, denn der Ton des Films läuft ganz normal weiter. Audiodeskription ist auch im Theater, im Kino, in der Oper oder im Museum möglich.