Barrieren im Alltag abbauen

Barrierefreiheit nützt allen Menschen. Und jeder von uns kann dazu beitragen, dass es weniger Hürden für Menschen mit Behinderung, Ältere, Familien oder andere Personen gibt. Lesen Sie, wie Sie selbst nicht zum Hindernis werden und anderen das Leben vielleicht sogar erleichtern können.

Ein Thema für die Allgemeinheit

Barrierefreiheit geht alle Bürgerinnen und Bürger an. Sie ist eine Aufgabe für Verantwortliche, die Gebäude bauen und öffentliche Orte zugänglich machen und für Menschen, die dafür sorgen, dass Arbeitsplätze und Wohnungen, Verkehrsmittel und Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen, Freizeitangebote und das Internet so gestaltet werden, dass alles möglichst ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar ist. Genauso wichtig ist es jedoch auch, dass die Allgemeinheit ihren Teil dazu beiträgt, Barrieren nicht entstehen zu lassen. 

Keine neuen Hürden schaffen

Platz auf Gehwegen lassen

Bürgerinnen und Bürger können tagtäglich darauf achten, dass Menschen mit Behinderung genügend Freiraum haben, sich zu bewegen. Etwa, indem sie Gehwege freihalten und Fahrräder oder Elektroroller verantwortungsvoll abstellen. Motorräder dürfen grundsätzlich nicht auf dem Bürgersteig geparkt werden. In den (wenigen) Fällen, in denen es zulässig ist, gilt: So viel Platz lassen, dass Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen gut passieren können – das sollten auch Radfahrende und Nutzerinnen und Nutzer von Elektrorollern beherzigen. 

Beim Auto parken Rücksicht zeigen

Es ist wichtig, dass abgesenkte Bordsteine freigehalten werden und nicht zugeparkt sind. Denn sie ermöglichen Menschen mit Rollator oder Rollstuhl, gefahrlos eine Straße zu überqueren. Sie erleichtern auch Eltern mit Kinderwagen das Leben.

Sitzplätze in Bus und Bahn freihalten

Rücksichtnahme hilft auch im öffentlichen Nahverkehr. In Bus und Bahn erleichtert es Älteren und Menschen mit Behinderung die Fahrt, wenn sie unkompliziert einen Sitzplatz erreichen, bevor sich das Fahrzeug in Bewegung setzt. Das gilt auch für Eltern mit Kinderwagen. Wer Sitzplätze in Nähe der Türen freihält für Menschen, die darauf angewiesen sind, trägt auch zu sorgenfreier Mobilität für alle bei. 

Besondere Parkplätze für Menschen freihalten, die sie benötigen

Zu einer barrierefreien Umwelt gehört auch, dass Parkplätze für Menschen mit Behinderung für sie frei bleiben und nicht etwa von anderen Autofahrenden belegt werden. Gleiches gilt für Familien-Parkplätze: Sie sind breiter und liegen meist in der Nähe der Eingänge, z. B. zu Krankenhäusern, Behörden oder Einkaufszentren. Wer sie freihält, macht Eltern mit kleinen Kindern oder älteren Menschen das Leben leichter.

Parkausweise für Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderung, die einen orangefarbenen Parkausweis besitzen, dürfen im eingeschränkten Halteverbot sowie an Parkscheinautomaten und Parkuhren ohne Gebühr und zeitliche Begrenzung parken. Mit dem internationalen hellblauen Parkausweis können ausgewiesene Behindertenparkplätze genutzt werden. Häufig besitzen Halterinnen und Halter eines orangefarbenen Parkausweises auch einen dunkelblauen Parkausweis mit dem Vermerk „nur BY“. Dieser erlaubt das Parken auf ausgewiesenen Behindertenparkplätzen allein in Bayern.

Beratungsstelle Barrierefreiheit

Wie lassen sich Barrieren im öffentlichen Raum wirksam abbauen? Was macht eine barrierefreie Website aus? Warum ist Leichte Sprache wichtig? Wie gestalte ich meine Wohnung rollstuhlgerecht?
Individuelle Antworten, Hintergrundinfos und Orientierung bietet die Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer an 18 Standorten in ganz Bayern. Das Angebot wird vom Bayerischen Sozialministerium gefördert.

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