Dr. Hannelore Omari: „Damit Menschen ungehindert miteinander umgehen können, müssen wir Barrieren abbauen: im baulichen Bereich genauso wie in den Köpfen. Wir benennen noch viel zu oft den Mangel. Ich wünsche mir, dass wir benennen, was ein Mensch kann – und dann die Barrieren aus dem Weg räumen, die ihn hindern. Wir müssen das Positive zum Normalen machen. Barrierefreiheit soll Normalität werden!“
Dr. Hannelore Omari war bis 2021 Geschäftsführerin der Lebenshilfe Landshut e. V.
Helga Röhrner: „Wenn wir mit unserer Hasengruppe in die Eisdiele gehen und die anderen Gäste nicht ein Kind anstarren, weil es eine Behinderung hat, sondern sich beschweren, weil alle Kinder zusammen so laut sind – dann ist das Barrierefreiheit in den Köpfen.“
Helga Röhrner leitet die Hasengruppe in der Kita Sonneninsel.
Anke Frese-Brammer: „Barrierefreiheit heißt: Ich kann ungehindert von A nach B gelangen. Egal, ob ich im Raum unterwegs bin, ein Bildungsziel anstrebe oder den Austausch mit anderen Menschen suche. Bei der Planung berücksichtigen wir alle Bedürfnisse, z. B. von Kindern mit Sinnes- oder Gehbehinderung oder Kleinwuchs. Natürlich müssen wir auch an die Erwachsenen denken. In der Kita Sonneninsel gibt es z. B. eine barrierefreie Besuchertoilette – schließlich gibt es auch Eltern mit Behinderung. Und wir überlegen, wie wir die Fachkräfte unterstützen können, z. B. mit höhenverstellbaren Wickeltischen.“
Anke Frese-Brammer, Architektin
Ursula Laaß: „Wenn ich mit einem Kind arbeite – und die anderen Kinder unsere Aktivitäten nicht als Therapie erkennen, sondern als tolles Spiel, bei dem sie mitmachen wollen. Wenn wir Kinder so fördern, dass sie sich nicht als schwach empfinden. Wenn die Kinder hier alles tun können, was ihr Körper zulässt, ohne Schaden zu nehmen. Wenn unsere Kinder einfach ihr Leben leben können!“
Ursula Laaß arbeitet als Heilpädagogin in der Kita Sonneninsel.