MSD/Christin Büttner

Inklusive Gestaltung als gemeinsames Projekt

Signet „Bayern barrierefrei“ für MSD Sharp & Dohme GmbH

München, Januar 2022

Für Neubauten – zum Beispiel von Bürogebäuden – ist Barrierefreiheit Pflicht. Die MSD Sharp & Dohme GmbH wählte die Kür. Das forschende Pharmaunternehmen verlegte seinen Hauptsitz nach München und entschied: Die Ausstattung sollte inklusiv gedacht und  universell gestaltet werden. Ende 2021 bezog MSD 8.500 Quadratmeter Bürofläche in einem neuen Münchner Quartier, der „Macherei“. An der Ideenfindung für die Ausgestaltung der angemieteten Flächen, von den Parkplätzen bis zu den drei Büroetagen, hatte MSD in einem intensiven Prozess auch die Beschäftigten beteiligt. So flossen ganz unterschiedliche Sichtweisen und Bedürfnisse in die Pläne ein. Einig waren sich die Beteiligten über das Ziel: eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich alle Menschen wohlfühlen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder einer möglichen Behinderung.

In der Garage wurden, direkt am Aufzug zu den MSD-Etagen, vier zusätzliche Behindertenparkplätze geschaffen, einer davon mit Ladeanschluss für Elektroautos. Die Lifttüren öffnen sich auf zwei Seiten: Wer im Rollstuhl unterwegs ist, kann den Lift befahren und verlassen, ohne zu wenden. Zur barrierefreien Liftausstattung gehören Bedientasten in rollstuhlgerechter Höhe sowie, zusätzlich zur Digitalanzeige, eine Sprachansage (gemäß dem Zwei-Sinne-Prinzip). Im Empfangsbereich lädt eine Kaffeebar zum Austausch ein. Die Theke ist teilweise abgesenkt, damit Beschäftigte mit Rollstuhl ihren Kolleginnen und Kollegen auf Augenhöhe begegnen können. Um entspanntes Arbeiten für alle zu unterstützen und Rückenleiden vorzubeugen, sind fast alle Bildschirmarbeitsplätze höhenverstellbar; die Position können die Beschäftigten stufenlos und ohne Kraftaufwand elektrisch einstellen. Auch die Phoneboxen (= Telefonkabinen für ungestörte Gespräche) sind barrierefrei und rollstuhlgerecht gestaltet. Für ein starkes Miteinander sorgen unter anderem zweisprachige Beschilderungen, ein Familienbüro mit Spielecke, ein „Spaßraum“ mit einer inklusiv nutzbaren Multiball-Wand und: ein Gebetsraum für Angehörige aller Religionen.

Man nennt sie stille Örtchen, doch man sollte viel öfter über Toiletten reden. Denn ob im öffentlichen Raum, in Freizeitangeboten oder im Arbeitsleben: Die WC-Gestaltung entscheidet wesentlich darüber, ob Menschen mit Behinderung teilhaben können! Auf den MSD-Etagen sind sechs WC-Anlagen behindertengerecht und mit Wickelflächen ausgerüstet. Ein Wickeltisch ist elektrisch höhenverstellbar. Der barrierearme Umkleide- und Duschbereich bietet eine behindertengerechte Dusche und Toilette.

Bei MSD denkt man über die Bedürfnisse der Belegschaft hinaus. Im Eingangsbereich hat das Unternehmen eine öffentlich zugängliche „Toilette für alle“ eingerichtet. Diese Toiletten sind auch auf die Anforderungen von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen zugeschnitten – unter anderem mit einer Pflegeliege und einem Lifter. „Toiletten für alle“ sind auf der  Wheelmap eingetragen, dort finden Sie die Adresse, Zugangszeiten und weitere Infos.

Inklusiv gedacht, vorbildlich gemacht: Ende Januar 2022 übergab Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner (links im Bild) das Signet „Bayern barrierefrei“ an Chantal Friebertshäuser, Geschäftsführerin von MSD in Deutschland.

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