Hauptinhalt
Das Programm „Bayern barrierefrei“
Mit dem Programm „Bayern barrierefrei“ treibt Bayern den Abbau von Barrieren voran. Das ist eine große politische Herausforderung. In den Jahren 2015 bis 2022 stellte die Staatsregierung für das Programm „Bayern barrierefrei“ Mittel in Höhe von 935,4 Millionen Euro zur Verfügung. Der Haushaltsplan 2023 sieht für Maßnahmen im Programm „Bayern barrierefrei“ Mittel in Höhe von 153,6 Millionen Euro vor. Die Staatsregierung hat sich zum Ziel gesetzt: Bayern soll im gesamten öffentlichen Raum und im gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) barrierefrei werden. Im eigenen Verantwortungsbereich baut der Freistaat aktiv Barrieren ab. Gelingen kann ein barrierefreies Bayern aber nur gemeinsam mit starken Partnern.
Inhaltsverzeichnis
- Regierungserklärung 2013
- Video: Ministerpräsident Dr. Markus Söder
- Video: Sozialministerin Ulrike Scharf
- Kabinettsausschuss „Bayern barrierefrei“
- Videos: Barrierefreiheit ist unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
- Handlungsfelder: Hier baut Bayern Barrieren ab
- Weitere Maßnahmen
- Barrierefrei teilhaben: geförderte Projekte
- Mitmachen! Infos, Service & Auszeichnung
- Broschüre „Gemeinsam für ein Bayern ohne Barrieren“

Regierungserklärung 2013

„Für Menschen mit Behinderung haben wir uns ein sehr ehrgeiziges Ziel vorgenommen: Bayern wird in zehn Jahren komplett barrierefrei – im gesamten öffentlichen Raum, im gesamten ÖPNV. Dazu werden wir ein Sonderinvestitionsprogramm `Bayern barrierefrei 2023´ auflegen.“
Aus der Regierungserklärung vom 12.11.2013 des damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer.
Video: Ministerpräsident Dr. Markus Söder
Ministerpräsident Dr. Markus Söder steht hinter „Bayern barrierefrei“: In einem Video-Statement vom Sommer 2018 nennt er den Abbau von Barrieren eine Hilfestellung fürs Leben – und einen christlichen und ethischen Auftrag. Das Bayerische Kabinett beschließe zahlreiche Maßnahmen für ein barrierefreies Bayern. Wie kein anderes Bundesland bekenne sich Bayern zur Barrierefreiheit.
Sehen Sie hier das Video mit Untertiteln und Übersetzung in Gebärdensprache:
Eine Version mit Audioeinführung finden Sie in unserem YouTube-Kanal.
Zum Video: Ministerpräsident Dr. Markus Söder zu „Bayern barrierefrei“ mit Audiodeskription
Video: Sozialministerin Ulrike Scharf
Barrierefreiheit ermöglicht individuelle Freiheit für alle Menschen: Im Video erklärt Sozialministerin Ulrike Scharf, warum sie sich für den Abbau von Barrieren mit aller Kraft einsetzt.
Sehen Sie hier das Video mit Untertiteln und Übersetzung in Gebärdensprache:
Das Video mit Audioeinführung finden Sie in unserem YouTube-Kanal.
Zum Video: Sozialministerin Ulrike Scharf über „Bayern barrierefrei“ mit Audiodeskription
Kabinettsausschuss „Bayern barrierefrei“
Dieser Ausschuss unterstreicht als hochkarätig besetztes Gremium das Gewicht, das die Staatsregierung der Barrierefreiheit einräumt.
„12 Ministerien, 1 Ziel: barrierefrei zum Miteinander!“ Unter dieses Motto hat der Ausschuss seine Arbeit gestellt und damit zum Ausdruck gebracht, dass alle Ministerien die Barrierefreiheit als zukunftsweisende Querschnittsaufgabe gemeinsam in sämtlichen Lebensbereichen spürbar für alle Bürgerinnen und Bürger in Bayern verbessern.
Wer zum Ausschuss gehört und was das Gremium leistet, erfahren Sie hier: Kabinettsausschuss „Bayern barrierefrei“.

12 Ministerien, 1 Ziel: barrierefrei zum Miteinander!
Videos: Barrierefreiheit ist unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Professorin Dr. Sabine Fries, Hochschule Landshut, und Sebastian Wächter, Mindsetcoach und Keynote Speaker, betrachten in ihren Vorträgen – aufgenommen im Rahmen einer Kabinettsausschusssitzung „Bayern barrierefrei“ – sowohl die individuelle Sicht derer, die Barrierefreiheit benötigen als auch die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Barrierefreiheit. Die gehörlose Sabine Fries, in den Sprachen Deutsch und Deutsche Gebärdensprache (DGS) zu Hause, stellt dabei das Thema „Kommunikation“ in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Der infolge eines Unfalls querschnittsgelähmte Sebastian Wächter schildert seine Erfahrungen im Alltag und seine Erwartungen an Staat und Gesellschaft. Beide sind von Barrierefreiheit als Grundlage für den gesellschaftlichen Zusammenhalt überzeugt.
Professorin Dr. Sabine Fries: „Wir können alles – außer hören.“
Sehen Sie hier den Vortrag von Professorin Dr. Sabine Fries in Gebärdensprache mit Untertiteln. Auf dem Startbild die Gebärde für „Kommunikation“:
Das Video mit Audioeinführung finden Sie in unserem YouTube-Kanal.
Sebastian Wächter: „Es kann jedem einfach so passieren.“
Sehen Sie hier den Vortrag von Sebastian Wächter mit Untertiteln und Übersetzung in Gebärdensprache:
Das Video mit Audioeinführung finden Sie in unserem YouTube-Kanal.
Handlungsfelder: Hier baut Bayern Barrieren ab
Mobil zu sein, also sicher, rasch und ungehindert ans Ziel zu kommen, ist in unserem Alltag wichtig. Tag für Tag müssen wir pünktlich Kindertageseinrichtung oder Schule, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz erreichen. Aber auch in anderen Lebensbereichen gilt: Mobilität ermöglicht Teilhabe! Wir wollen für alle Menschen in Bayern eine größtmögliche Teilhabe verwirklichen, für Menschen mit Behinderung genauso wie für ältere Bürgerinnen und Bürger sowie für Familien mit Kindern.
Mehr Linienbusse und Züge für alle
In den Jahren 2018 bis 2022 hat der Freistaat die Anschaffung von rund 3.350 emissionsarmen und barrierefreien Bussen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Bayern unterstützt.
Gefördert werden nur Vorhaben, die
- Belange von Menschen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität berücksichtigen.
- den Anforderungen an Barrierefreiheit möglichst weitreichend entsprechen.
Signale in Linienbussen müssen dem Zwei-Sinne-Prinzip entsprechen. Das bedeutet z. B.: Hörbare (akustische) Signale müssen auch sichtbar angezeigt, sichtbare (visuelle) auch hörbar gemacht werden. Dieses Prinzip stellt sicher, dass auch Menschen mit Seh- oder Hörbehinderung alle wichtigen Informationen erhalten. Es genügt also zum Beispiel nicht, dass der Busfahrer Informationen durchsagt. Die nächste Haltestelle muss angesagt und angezeigt werden.
In Nahverkehrszügen werden zunehmend barrierefreie Niederflurfahrzeuge eingesetzt. Deren Türen sind auf die Standardhöhen von Bahnsteigen abgestimmt. So können Fahrgäste leichter einsteigen, die mit Rollstuhl oder Rollator unterwegs sind bzw. einen Kinderwagen, Rollkoffer oder Einkaufs-Trolley dabei haben. Außerdem bieten die barrierefreien Fahrzeuge Rollstuhlplätze, Vorrangsitze (für Menschen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität), Rollstuhl-WC, Taster in rollstuhlgerechter Höhe sowie für sehbehinderte Menschen akustische Signale und Tastlippen (ein Wulst an der Türaußenseite, der dabei hilft, den Türöffner zu finden).
Mehr Bahnstationen ohne Barrieren
Für den barrierefreien Ausbau der über 1.000 Bahnhöfe und Haltepunkte der Deutschen Bahn in Bayern ist der Bund zuständig. Trotzdem unterstützt der Freistaat die Deutsche Bahn freiwillig bei der barrierefreien Gestaltung ihrer Stationen in Bayern. Besonders wichtig sind barrierefreie Zugänge überall dort, wo viele ältere Leute bzw. Menschen mit Behinderung wohnen oder arbeiten.
In den kommenden Jahren werden zwischen Aschaffenburg und Berchtesgaden rund weitere 140 Stationen barrierefrei ausgebaut und für zusätzlich 70 Stationen die Planungen aufgestellt. Zusätzlich entstehen im ganzen Land noch über 20 barrierefreie neue Stationen und erhöhen die Zahl der barrierefreien Einstiegsmöglichkeiten. Allein dadurch werden sich im bayerischen Schienenpersonennahverkehr über 85 Prozent der Fahrgäste an den Stationen ohne Barrieren bewegen können.
Sowohl der Bund als auch der Freistaat haben etliche Förderinstrumente etabliert, um den barrierefreien Stationsausbau zu beschleunigen. In vielen Fällen tragen dabei beide finanziell gemeinsam den Bahnhofsausbau wie beispielsweise beim Sonderprogramm für sehr kleine Stationen, wo zwischen 2018 und 2021 17 Stationen im bayerischen Bahnnetz profitiert haben und der Freistaat über 15 Millionen Euro investiert hat. Mit rund 50 Millionen Euro wird sich der Freistaat auch bei den neuen Maßnahmen des Bundes zur Verwirklichung der Barrierefreiheit im Rahmen des „1.000-Bahnhöfe-Programm“ einbringen und damit 27 Stationsumbauten ermöglichen.
Die beiden großen freiwilligen Ausbauinitiativen des Freistaats, die sogenannten „Bayern-Pakete I und II“, befinden sich in der Umsetzung, der Großteil der davon profitierenden Stationen ist schon fertig ausgebaut. Für die darin enthaltenen 40 Projekte zur Verwirklichung der Barrierefreiheit wird der Freistaat insgesamt voraussichtlich zwischen 300 und 350 Millionen Euro in die Hand nehmen.

Zu den vorrangigen Handlungsfeldern im Programm „Bayern barrierefrei“ gehört der Abbau von Barrieren in Linienbussen und an Bahnhöfen.
Wenn Kinder mit und ohne Behinderung von Anfang an gemeinsam spielen, lernen, die Welt entdecken – dann wächst eine Generation heran, für die Vielfalt ganz selbstverständlich ist. Der Abbau von Barrieren ist also doppelt wichtig: für die Teilhabe der Kinder von heute und die Entwicklung der inklusiven Gesellschaft von morgen.
Mehr barrierefreie Kitas und Schulen
Für Barrierefreiheit in Kindertageseinrichtungen sind die Kommunen verantwortlich; für Barrierefreiheit in Schulen die jeweiligen Sachaufwandsträger. Der Freistaat Bayern fördert den Abbau von Barrieren im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs und bei privaten Schulen auf der Grundlage des Bayerischen Schulfinanzierungsgesetzes.
Auch kleinere Projekte sind förderfähig
Um auch kleinere Maßnahmen – z. B. den Einbau eines Treppenlifts – fördern zu können, hat die Bayerische Staatsregierung die Untergrenze für eine Förderung (die sogenannte Bagatellgrenze) von 100.000 auf 25.000 Euro gesenkt.

Barrierefreiheit ist eine Grundlage für Inklusion in Kitas und Schulen. Lesen Sie hier unsere Reportage „Lena mittendrin“ aus der Landshuter Kita „Sonneninsel“.
Der Freistaat Bayern fördert nicht nur den Abbau von Barrieren, sondern steht gerade bei den eigenen Bauten in einer besonderen Vorbildfunktion. Wichtig ist dabei vor allem der barrierefreie Zugang bei den staatlichen Gebäuden, die öffentlich zugänglich sind.
Mehr Barrierefreiheit im Bestand
Viele Bauten des Freistaats haben Publikumsverkehr – vom Justizzentrum bis zum Finanzamt, vom Museum bis zur Polizeiinspektion: Hier steht die Barrierefreiheit für die Bürgerinnen und Bürger besonders im Fokus.
Barrierefreiheit wird mitgeplant
Bei Neubauten wie auch bei Sanierungsmaßnahmen des Freistaats Bayern werden die Vorgaben des barrierefreien Bauens beachtet – und im Rahmen des Möglichen umgesetzt. Der Anteil der barrierefreien staatlichen Bauten steigt dadurch kontinuierlich. Grundlage sind entsprechende Gesetze und DIN-Normen – allen voran die DIN 18040 mit Planungsgrundlagen zum barrierefreien Bauen.
Nicht zuletzt ist Barrierefreiheit auch ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Bauen und zur Baukultur.
Ein gelungenes Beispiel für einen barrierefreien Neubau ist das Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) in Nürnberg. Wir nehmen Sie mit: zum Video „Bayern barrierefrei: ZBFS Nürnberg“ mit UT/DGS/AD.
Seit 2017 stehen weitere Handlungsfelder im Blickpunkt. Grundlage ist ein Ministerratsbeschluss aus dem Jahr 2016: Information und Kommunikation, Sensibilisierung von staatlichen Beschäftigten für die Barrierefreiheit sowie Gesundheit und Pflege.
Von Computer bis Smartphone, von Website bis App: Die Informations- und Kommunikationstechnologie wird in unserer Gesellschaft immer bedeutsamer. Diese Entwicklung wirkt sich in sämtlichen Arbeits- und Lebensbereichen aus. Auch in der staatlichen Verwaltung spielen IT-Verfahren eine zunehmend größere Rolle. Barrierefreie Angebote sind hier besonders wichtig, denn sie eröffnen neue Möglichkeiten der Teilhabe.
Beschäftigte im staatlichen Bereich sollen qualifizierte Fortbildungsangebote rund um die Barrierefreiheit erhalten. Das Ziel: das vorhandene Bewusstsein weiter zu schärfen und das Wissen zur Barrierefreiheit zu vertiefen.
Leitfaden „Fortbildungsveranstaltungen zu Barrierefreiheit“

Gemeinsam mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde ein Leitfaden für Fortbildungen zur Barrierefreiheit entwickelt.
Er gibt Fortbildungsverantwortlichen praktische Tipps und Hilfen an die Hand, informiert fundiert über die verschiedenen Aspekte der Barrierefreiheit und enthält insbesondere Empfehlungen für relevante und bewährte Fortbildungsinhalte sowie eine Checkliste zur barrierefreien Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen.
Hier können Sie den Leitfaden als PDF herunterladen bzw. kostenlos bestellen:
Leitfaden „Fortbildungsveranstaltungen zu Barrierefreiheit“ herunterladen (PDF; 10,84 MB)
Leitfaden „Fortbildungsveranstaltungen zu Barrierefreiheit“ bestellen
Die Menschen in Bayern erreichen ein immer höheres Lebensalter – und es gibt immer mehr ältere Menschen. Auch wegen dieser demografischen Entwicklung wird Barrierefreiheit noch größere Bedeutung gewinnen.
Ein Beispiel: Träger von Einrichtungen für Menschen mit Pflegebedarf und Behinderung müssen u. U. bei Baumaßnahmen auch die Bestimmung zur Barrierefreiheit einhalten (vorausgesetzt sie unterliegen dem Pflege- und Wohnqualitätsgesetz). Die örtlichen Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) beraten, begleiten und kontrollieren Einrichtungen im Sinne des Gesetzes engmaschig.
Die Bayerische Staatsregierung setzt sich für barrierefreie vollstationäre Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Krankenhäuser und Arztpraxen ein. Die bauliche Barrierefreiheit in vollstationären Pflege- und Behinderteneinrichtungen ist bereits weitestgehend umgesetzt. Auch der Anteil barrierefrei zugänglicher Arztpraxen wird beständig erhöht. Dazu steht die Staatsregierung im engen Dialog mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung bieten auf ihrer Informationsplattform eine bundesweite Suche nach barrierefreien Arzt- und Psychotherapiepraxen an. Über „Erweiterte Suche“ finden Sie dort Angaben zur Barrierefreiheit. Diese Informationen beruhen auf Selbstauskünften der jeweiligen Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten.
Zur bundesweiten Online-Suche nach barrierefreien Arzt- und Psychotherapiepraxen
Weitere Maßnahmen
Wohnen, Bau und Verkehr
- Audit „Barrierefreies Bauen“
Barrierefreiheit ist schon seit Jahren ein wichtiges Thema für die Staatsbauverwaltung. Sowohl im staatlichen Straßenbau als auch im Hochbau leistet das Audit „Barrierefreies Bauen“ bei allen Baumaßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung. - Straßenbau
Beim Neubau und Ausbau von Bundesfernstraßen und Staatsstraßen wird die Barrierefreiheit bisher schon berücksichtigt. Kommunale Straßenbauprojekte werden nur gefördert, wenn sie die Belange von Menschen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität berücksichtigen. - Wohnraumförderung
Das Bayerische Bauministerium fördert im Rahmen des Bayerischen Wohnungsbauprogramms den Neubau von barrierefreien Mietwohnungen mit zinsvergünstigten Darlehen und einem ergänzenden Zuschuss. Rollstuhlgerechte Wohnungen können erhöht gefördert werden. Für den Abbau von Barrieren in bestehenden Wohnungen bieten das Bayerische Wohnungsbauprogramm sowie das Bayerische Modernisierungsprogramm Fördermöglichkeiten.
- Städtebauförderung
Mit der Städtebauförderung unterstützt das Bayerische Bauministerium die barrierefreie Umgestaltung der Stadt- und Ortszentren und die barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raums, falls sie Teil städtebaulicher Erneuerungsmaßnahmen nach dem Besonderen Städtebaurecht sind.
Schulterschluss mit Bayerns Kommunen
Für den öffentlichen Raum sind auch die Kommunen verantwortlich. Hier ist der Abbau von Barrieren besonders wichtig. Um die Aufgabe gemeinsam zu schultern, arbeiten die Bayerische Staatsregierung und die kommunalen Spitzenverbände Hand in Hand.
Darüber hinaus wurde vom Bayerischen Bauministerium basierend auf einem Modellvorhaben mit 16 Städten und Gemeinden aus ganz Bayern der Leitfaden „Die barrierefreie Gemeinde“ erstellt. Er zeigt auf, wie in Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, Expertinnen und Experten sowie Verbänden ein gemeindlicher Aktionsplan zum Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum erstellt werden kann, der das gesamte Gemeindegebiet im Blickfeld hat. So wird sichergestellt, dass alle später nach und nach umgesetzten Einzelprojekte sinnvoll ineinandergreifen und durchgehende, barrierefreie Wegeverbindungen bilden. Die spezifischen Herangehensweisen der 16 Städte und Gemeinden im Modellvorhaben wurden zusätzlich in einem Werkbericht dokumentiert.
Über das Bestellportal der Bayerischen Staatsregierung können Sie den Leitfaden und den Werkbericht herunterladen oder kostenlos bestellen:
Leitfaden „Die barrierefreie Gemeinde“ für Städte und Gemeinden
Barrierefrei teilhaben: geförderte Projekte
Von der Bayerischen Architektenkammer bis zur Stiftung „Leben pur“: Barrierefreiheit hat in Bayern auch viele nichtstaatliche Akteure. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt und fördert mehrere wegweisende Projekte.
Beratungsstelle Barrierefreiheit
Anlaufstelle für alle: Eine neutrale Erstberatung zu allen Fragen der Barrierefreiheit in sämtlichen Lebensbereichen leistet das Team der Beratungsstelle Barrierefreiheit an 18 Standorten bayernweit. Betrieben wird die Beratungsstelle von der Bayerischen Architektenkammer.
Bei Fragen zur digitalen Barrierefreiheit, zur Leichten Sprache sowie zur Unterstützten Kommunikation arbeitet die Beratungsstelle mit Fachleuten aus der Stiftung Pfennigparade und der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH zusammen.
Die Beratungsstelle Barrierefreiheit wird vom Bayerischen Sozialministerium gefördert. Die Erstberatung ist daher kostenfrei.
Hier finden Sie alle Infos zum Beratungsangebot, zum Beratungsablauf und die Kontaktadressen: Beratungsstelle Barrierefreiheit
„Toiletten für alle“
Für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen ist die Suche nach einer öffentlichen Toilette schwierig – denn sie können gängige (Behinderten-)WCs oft nicht benutzen. Die Folge: Sie müssen meist zu Hause bleiben.
Damit sie vermehrt am öffentlichen Leben teilnehmen können, setzt sich die Stiftung Leben pur bundesweit für „Toiletten für alle“ an allen öffentlichen Orten ein. Auch pflegebedürftige ältere Menschen profitieren von dem Angebot. Das Bayerische Sozialministerium unterstützt das Projekt „Toiletten für alle“.
Kompakte Infos über das Projekt sowie eine Video-Dokumentation gibt es hier:
„Toiletten für alle“: Infos für Betroffene und Initiatoren
„Reisen für Alle“
Mit der deutschlandweit gültigen Kennzeichnung „Reisen für Alle“ erhalten Gäste detaillierte und von unabhängigen Sachverständigen geprüfte Informationen zur Barrierefreiheit von Angeboten. Die Kriterien für das Qualitätslabel wurden in Abstimmung mit Betroffenenverbänden entwickelt und sind bundesweit einheitlich. Unabhängige Sachverständige prüfen die Betriebe. „Reisen für Alle“ liefert einen genauen Bericht über die Gestaltung und die Ausstattung vor Ort.
Immer mehr Unternehmen, Ferienorte und -regionen stellen sich auf die Bedürfnisse von älteren Reisenden und Gästen mit Behinderung ein. Es geht nicht nur um Unterkünfte, sondern um alle Aspekte des Urlaubs: von der Ferienwohnung über die Touristeninformation bis hin zum Wanderweg und dem Museumsbesuch. Vom gestiegenen Komfort profitieren alle: Urlaubsgäste wie Einheimische. Deshalb lassen sich viele Tourismusbetriebe für „Reisen für Alle“ zertifizieren.
Gäste können sich vorab online über alle Gegebenheiten vor Ort informieren: im Web-Portal „Urlaub für Alle in Bayern“. Sowohl zusammengefasst als auch im Detail (Prüfberichte) und mit Fotos sind hier die barrierefreien Angebote und die Ausstattung beschrieben. Wichtig ist dabei nicht umfassende Barrierefreiheit. Vielmehr sollen sich Reisende schon bei der Planung vorab über die Verhältnisse vor Ort informieren und auf die Angaben der Betriebe verlassen können.
Für Reisende: Bayern barrierefrei erleben & genießen
Die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium geförderte Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM) berät und unterstützt Gastgeber und Tourismusanbieter bei der Zertifizierung für das Qualitätslabel „Reisen für Alle“ und dem Marketing.
Tourismus barrierefrei: Infos für Anbieter
Ländliche Entwicklung
Die Lebensqualität in den Dörfern zu steigern – das ist das Ziel der Dorferneuerung. Um dieses Ziel zu erreichen, werden gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Maßnahmen geplant und durchgeführt. So werden Dorfplätze neu umgestaltet oder Gehwege neu angelegt, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern. Auch Grünanlagen werden neu geschaffen. Bei all diesen Maßnahmen im öffentlichen Raum wird großer Wert auf die Barrierefreiheit gelegt. Dies gilt auch für den Bau oder Umbau von Dorfgemeinschaftshäusern als Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine. In der Dorferneuerung werden zudem Umbaumaßnahmen an privaten Anwesen über die Ämter für Ländliche Entwicklung finanziell unterstützt.
Nach dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“ dient das Programm LEADER zur Förderung der von Bürgerinnen und Bürgern getragenen, selbstbestimmten Entwicklung ländlicher Gebiete. Alle 68 bayerischen Lokalen Aktionsgruppen haben sich in ihren Entwicklungsstrategien u. a. mit dem Thema Demografische Entwicklung beschäftigt und dazu Handlungsempfehlungen, Ziele und konkrete Maßnahmen abgeleitet. Viele LEADER-Projekte fördern – zumindest als Nebenziel – die Barrierefreiheit (derzeit fast ein Drittel der bewilligten Projekte). Dies gilt insbesondere für Vorhaben in den Themenfeldern demografischer Wandel, nachhaltiger Tourismus oder Kultur und kulturelles Erbe (z. B. Museen oder museumsähnliche Einrichtungen).
Mitmachen! Infos, Service & Auszeichnung
„Bayern barrierefrei“ – die Info-Kampagne
Die Info-Kampagne „Bayern barrierefrei“ begleitet die Aktivitäten und schafft Aufmerksamkeit. Ziel ist, möglichst viele Menschen in Bayern für den Abbau von Barrieren zu gewinnen.
Wie „funktioniert“ Barrierefreiheit? Warum bringt Barrierefreiheit alle Menschen weiter? Unsere Website bietet anschauliche Infos, interessante Interviews und Reportagen sowie einen Serviceteil für Menschen mit Behinderung und alle, die Barrieren abbauen wollen.
Video: Wir machen Bayern barrierefrei!
Barrierefreiheit geht uns alle an! Barrierefreiheit heißt: Alle sind selbstverständlich überall willkommen und mittendrin. Egal ob mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen. Egal ob mit Langstock oder Hörgerät. Oft genügen schon kleine Veränderungen.
Begleiten Sie in unserem Video (mit Untertiteln und Übersetzung in Gebärdensprache) vorbildliche Akteure aus ganz Bayern:
Das Video mit Audiodeskription finden Sie in unserem YouTube-Kanal.
Zum Video: „Wir machen Bayern barrierefrei!“ mit Audiodeskription

Mit Unterlagen für die Medienarbeit unterstützen wir alle, die in Bayern Barrieren abbauen und barrierefreie Angebote schaffen.
Medienpaket „Bayern barrierefrei“: Service für Akteure
Das Medienpaket „Bayern barrierefrei“ liefert Infos, Tipps und nützliche Materialien:
- Infoblatt zum Signet „Bayern barrierefrei“
- Textbausteine: Einladung und Pressetext
- Zahlen, Daten und Grafiken zum Thema Barrierefreiheit
- Fünf-Minuten-Fotokurs
- Bilddatenbank „Bayern barrierefrei“
Zeichen setzen: das Signet „Bayern barrierefrei“
Die Idee der Barrierefreiheit verbreiten und unsere Umwelt barrierefrei gestalten – das ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können: Staat, Kommunen, Wirtschaft, Verbände und Vereine, soziale und kulturelle Einrichtungen und alle Menschen in Bayern.
Auch mit dem Signet „Bayern barrierefrei – Wir sind dabei!“ wollen wir die Barrierefreiheit in Bayern voranbringen. Das Signet zeichnet nichtstaatliche Akteure aus, die einen konkreten, beachtlichen Beitrag zur Barrierefreiheit in Bayern leisten.
Das Signet ist ein Zeichen der Anerkennung – und ein Ansporn, noch mehr für Barrierefreiheit zu tun. Das Signet ist keine Zertifizierung. Der bürokratische Aufwand wäre zu groß – und: Barrierefreiheit braucht Taten, keine übertriebene Bürokratie!
Schließlich muss Barrierefreiheit nicht immer aufwendig und teuer sein. Es geht darum, auch mit einfachen Mitteln wirkungsvoll Barrieren abzubauen.
Bauen Sie selbst Barrieren ab? Oder kennen Sie ein vorbildliches Barrierefrei-Projekt?
Dann bewerben Sie sich um das Signet „Bayern barrierefrei“ oder schlagen Sie die Akteure vor. Hier finden Sie alle Infos und den Bewerbungsbogen:

Für die besonders gelungene Umsetzung der Barrierefreiheit zeichnete Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder den skywalk allgäu mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ aus.
Das Bild zeigt: Ministerpräsident Dr. Markus Söder (Mitte), Scheideggs ersten Bürgermeister Ulrich Pfanner (links) und Franz-Josef Schwarzkopf, den stellvertretenden Vorsitzenden der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V.
Zum Beitrag Signetübergabe an den skywalk allgäu
Zu allen Signetübergaben
Broschüre „Gemeinsam für ein Bayern ohne Barrieren“
Die Broschüre „Gemeinsam für ein Bayern ohne Barrieren“ führt ins Thema Barrierefreiheit ein, informiert über das Programm „Bayern barrierefrei“ der Staatsregierung und präsentiert wegweisende Projekte verschiedener Akteure. Außerdem stellt sie die Beratungsstelle Barrierefreiheit vor – erste Adresse für alle, die Barrieren abbauen wollen – und das Signet „Bayern barrierefrei“, das gute Vorbilder auszeichnet.
Hier können Sie die Broschüre als PDF herunterladen bzw. kostenlos bestellen:
Broschüre „Gemeinsam für ein Bayern ohne Barrieren“ herunterladen (PDF; 2,7 MB)
Broschüre „Gemeinsam für ein Bayern ohne Barrieren“ bestellen
Unser Tipp: herunterladen, lesen und mit anderen teilen!
