München, Juli 2023
Vor mehr als 120 Jahren gegründet, ist das Deutsche Museum in München heute eines der traditionsreichsten, bedeutendsten und größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt. Die thematische Bandbreite ist immens: Sie reicht von der Modellbahn über die Luft- und Raumfahrt bis zur Atomphysik, von der Elektronik und der Chemie bis zum Brücken- und Wasserbau, von den Musikinstrumenten bis zur Gesundheit.
Ein Ort, an dem jede und jeder Wissenschaft und Technik entdecken und begreifen kann: Das Deutsche Museum auf der Münchner Museumsinsel ermöglicht mit baulichen Maßnahmen und inklusiven Angeboten allen Besucherinnen und Besuchern ein barrierefreies Besuchserlebnis. Für sein beachtliches Engagement zur Barrierefreiheit erhielt das Haus die Auszeichnung mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ aus den Händen von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf und Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume.
Das Deutsche Museum ist ein Musterbeispiel dafür, auf wie vielen Ebenen beim Thema Barrierefreiheit angesetzt werden kann. Das Gebäude ist stufenlos über ein neu errichtetes Eingangsgebäude an der Corneliusbrücke zu erreichen. Über Aufzüge und Rampen gelangen Besucherinnen und Besucher problemlos in alle Etagen. Auf mehreren Geschossen stehen barrierefreie Toiletten zur Verfügung.
In den Ausstellungsräumen sind Objekte und Vitrinen auf unterschiedlichen Höhen angeordnet, Einbauten wurden nach Möglichkeit unterfahrbar gestaltet. Das Prinzip „Design für alle“ stand Pate bei der Gestaltung der Orientierungshinweise und der Ausstellung selbst: Tastmodelle erleichtern zum Beispiel allen Gästen (im wahrsten Sinne des Wortes) das „Begreifen“ von Ausstellungsobjekten. Mehr-Sinne-Angebote vermitteln Wissen auf unterschiedlichen Wegen. Medienstationen informieren in Deutscher Gebärdensprache mit Untertiteln. Darüber hinaus sind verschiedene Gebäudebereiche im Museum mit einer induktiven Höranlage ausgestattet, bei Führungen kann eine mobile Anlage ausgeliehen werden. Ein weiteres Highlight ist die kostenlose App des Deutschen Museums: Sie ist mehrsprachig und barrierefrei. So bietet sie verschiedene Touren für jeden Bedarf: ob zum Anhören, Lesen oder Anschauen, in barrierefreien Formaten mit Gebärdensprache, Audiodeskription oder mit „Einfach erklärt!“-Texten. Auch „Augmented Reality“ kommt zum Einsatz, das heißt, die reale Umgebung wird durch virtuelle Elemente erweitert. Nicht zuletzt hat das Deutsche Museum ein umfassendes Führungsprogramm für Zielgruppen mit unterschiedlichen Einschränkungen entwickelt.
Für Menschen mit Behinderung stehen im Übrigen Parkplätze auf der Museumsinsel an der Boschbrücke sowie beim gegenüberliegenden Deutschen Patentamt zur Verfügung.
Die Auszeichnung mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ ist für das Museum Ansporn und Auftrag für die Zukunft: Barrierefreiheit bleibt weiterhin fester Bestandteil in der Planung, ob für Sanierungsmaßnahmen oder für neue Ausstellungen.
Im Bild: Sozialministerin Ulrike Scharf (links) und Wissenschaftsminister Markus Blume (Zweiter von rechts) übergaben das Signet „Bayern barrierefrei“ an den Generaldirektor des Deutschen Museums Wolfgang M. Heckl (Zweiter von links) und Sandra Kittmann, die Beauftragte für Barrierefreiheit im Deutschen Museum (rechts).