Jeder Mensch verspricht sich mal oder sucht nach einem Wort. Die Redefluss-Störung „Stottern“ ist jedoch etwas anderes.
Etwa ein Prozent der Bevölkerung stottert, in Deutschland sind das mehr als 830.000 Menschen. Stottern beginnt meist im Alter zwischen 2 und 6 Jahren. (Quelle: Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e. V.)
Stottern ist eine neurologisch bedingte Störung, die unabhängig von Intelligenz, Herkunft oder Charakter einer Person entsteht. Vereinfacht gesagt, löst das Gehirn von stotternden Menschen den Sprechvorgang nicht korrekt aus. Die Hauptursache dafür sieht man in einer vererbten Veranlagung.
- Die Kernsymptome sind unfreiwillige Wiederholungen von Silben und Lauten, Dehnungen von Lauten und hörbare oder sogenannte „stumme“ Blockierungen beim Sprechen.
- Die Begleitsymptome sind eine Folge davon, dass man stottert. Das können körperliche Symptome sein, wie eine veränderte Atmung oder „Grimassen ziehen“ beim Sprechen. Begleitsymptome von Stottern können auch Scham- und Angstgefühle sein.
Die Angst vor dem Stottern ist eine große Belastung. Wer stottert, weiß genau, was er sagen möchte – und weiß zugleich, dass er es nicht flüssig aussprechen kann und dabei stottern wird. Viele versuchen deshalb, ihr Stottern zu verstecken oder gar nicht mehr zu sprechen, damit sie nicht auffallen oder ausgelacht werden. Das ist im Alltag sehr anstrengend und kann sogar zu ernsthaften psychischen Erkrankungen führen. Stottern kann als Behinderung geltend gemacht werden.
Stottern behandeln
Die Symptome von Stottern können durch spezielle Methoden der Logopädie (Sprachtherapie) gut und bis ins hohe Lebensalter behandelt werden. Der Redefluss kann dadurch nachhaltig und deutlich verändert werden. Dazu braucht es allerdings viel Zeit, Geduld und ständiges Üben.
Gutes Verhalten im Gespräch mit Stotternden:
- Blickkontakt halten
- ausreden lassen
- geduldig zuhören
- keine ungefragten Ratschläge geben