Ein Langstock (auch: Blindenlangstock) ist ein Hilfsmittel, mit dem sich blinde und sehbehinderte Menschen leichter orientieren können. Der weiße Stock besteht aus einem leichten Material (z. B. Aluminium, Kohlefaser, Carbon oder Fiberglas) und hilft vor allem dabei, Hindernisse zu erkennen und Abstände (z. B. zu Bordstein oder Hauswand) abzuschätzen.
Mit der sogenannten Pendeltechnik bewegen die Nutzenden den Langstock dazu über dem Boden hin und her. So ertasten sie Widerstände oder erkennen unterschiedliche Bodenbeläge durch Geräusche. Besonders gut gelingt die Orientierung mit dem Langstock, wenn taktile Leitsysteme, wie Rippen und Noppen, im Boden verlegt sind. Taktile Leitsysteme findet man sowohl im öffentlichen Raum als auch in Gebäuden.
Es gibt Langstöcke in unterschiedlichen Ausführungen: zum Ein- und Ausklappen, mit Schiebefunktion und verschiedenen Griffen und Spitzen. So lässt sich der Stock an unterschiedliche Bedürfnisse und individuelle Ansprüche – z. B. die Körpergröße – anpassen. Und: Ein Laser-Langstock warnt durch Vibration oder Geräusche vor einem sich nähernden Hindernis (Äste, Schilder o. ä.).
Zusätzlich zu seiner direkten Handhabung hat der Blindenlangstock auch Signalcharakter für die sehenden Menschen in der Umgebung und dient den Nutzenden als Verkehrsschutzzeichen.