Furth im Wald, November 2022
Die Stadt Furth im Wald, durch ihr traditionsreiches Volksschauspiel des Drachenstichs weit über Bayerns Grenzen hinaus bekannt, hat Grund zur Freude: Das Signet „Bayern barrierefrei – Gefördert durch den Freistaat Bayern.“ trägt nun auch der Bahnhof Furth im Wald, der größte von vier bayerischen Grenzbahnhöfen Richtung Tschechien. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (Dritter von links) hat die Auszeichnung am 3. November 2022 bei der nachgeholten Segnung des barrierefrei ausgebauten Bahnhofs an den Stationsbetreiber Deutsche Bahn überreicht. Der Bahnhof, der nicht nur Endstation der Verbindungen der Oberpfalzbahn und von DB Regio auf der Strecke von Schwandorf nach Furth im Wald ist, sondern auch Grenzhalt der Alex-Züge zwischen München und Prag, war in den Jahren 2018 bis 2020 ausgebaut worden. Pandemiebedingt musste die Eröffnung verspätet stattfinden.
Im Zuge der Modernisierung hat die DB zum einen den Bahnsteig 2 neu mit einer Höhe von 55 Zentimetern errichtet, zu dem nun eine Bahnsteigüberführung mit Treppen und Aufzügen führt. Zum anderen hat die DB die Bahnsteige für Gleis 1 und 111 von 26 auf 55 Zentimeter erhöht. Das Gleis 3 wurde rückgebaut. Eine neue Beleuchtung auf den Bahnsteigen sowie in den Zugängen sorgt für bessere Sichtbarkeit auch nachts und in der dunkleren Jahreszeit. Zudem hat die DB eine neue Beschallungsanlage installiert. Mit einem neuen taktilen Leitsystem (hier im Bild) auf den Bahnsteigen und Zuwegungen kommen die Reisenden nun noch einfacher an ihr Ziel. Neben dem barrierefreien Umbau hat die DB auch die Bahnsteigausstattung erneuert. Eine neue Wetterschutzanlage am Gleis 2 sorgt dafür, dass die Reisenden geschützt auf ihre Verbindungen warten können. Im Schnitt nutzen rund 600 Ein- und Aussteigende den Grenzbahnhof täglich.
Insgesamt hat die DB über 9 Millionen Euro in den Ausbau investiert. Die Finanzierung erfolgte über Mittel aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes, in dessen Rahmen ein einmaliges Sonderprogramm für kleine Stationen mit weniger als 1.000 Ein- und Aussteigenden in den Jahren 2016 bis 2021 etabliert worden war. Mit rund 5 Millionen Euro hat der Freistaat die Maßnahme freiwillig unterstützt. Die Maßnahme ist bundesweit die größte in dieser Förderinitiative gewesen, von der gerade die Bahnhofsinfrastruktur im ländlichen Raum profitiert hat.
Im Bild (von links nach rechts): Walter Reichenberger (Leiter Bahnhofsmanagement Regensburg bei DB Station&Service AG), Karl Holmeier (ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestags), Christian Bernreiter (Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr), Klaus-Dieter Josel (DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern), Sandro Bauer (erster Bürgermeister der Stadt Furth im Wald und stv. Landrat des Landkreises Cham) sowie Karl-Heinz Seidl (Stadtpfarrer Furth im Wald).