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Investition in die Zukunft

Signet „Bayern barrierefrei“ für das Ärztehaus Lindenberg

Gruppenbild: Übergabe des Signets „Bayern barierefrei“.

Lindenberg, Juli 2020

Nachdem Monika und Werner Rädler das Lindenberger Ärztehaus in der Blumenstraße gekauft hatten, studierten sie die Bevölkerungsstatistik und stellten fest: Die Zahl der älteren und hochbetagten Menschen in Deutschland nimmt stetig zu; deshalb gibt es auch immer mehr Menschen mit Schwerbehinderung. Sie beschlossen, in die Zukunft zu investieren und das 70 Jahre alte Gebäude barrierefrei zu gestalten.

Bei einem Umbau im Bestand sind die Kosten für Barrierefreiheit natürlich deutlich höher als bei Neubauten. Doch für das Eigentümerpaar, das sich vor rund zehn Jahren an den Umbau machte, ging die Rechnung trotzdem auf. Betrachte man die demografische Entwicklung und die steigende Zahl von Menschen mit Handicap, so werde für eine künftige Vermietbarkeit die Barrierefreiheit immer wichtiger, finden Monika und Werner Rädler. Während der Planung ließen sie sich vom damaligen Behindertenbeauftragten des Landkreises Lindau beraten. Eine Entscheidung, die sie anderen Bauherren ausdrücklich empfehlen. „Wir hatten beim Thema Barrierefreiheit Menschen mit Sehbehinderung zum Beispiel gar nicht im Fokus“, erinnert sich Werner Rädler. Der Fachmann klärte sie auf, dass längst nicht nur Menschen mit Gehbehinderung auf Barrierefreiheit angewiesen sind.

Heute ist vor dem Eingang zum Ärztehaus ein Behindertenparkplatz ausgewiesen. Menschen mit Rollstuhl oder Gehhilfe gelangen über eine Rampe ins Untergeschoss des Gebäudes. Von dort führt ein Aufzug direkt in die Praxis. Die Bedientasten sind niedrig angebracht; so können Menschen im Rollstuhl den Fahrstuhl ohne fremde Hilfe bedienen. In der Praxis wurden die Türstöcke verbreitert und genügend Rangierfläche für Rollifahrerinnen und Rollifahrer geschaffen. Die Toilette ist behindertengerecht ausgestattet. Die tastbare Pyramidenbeschriftung der Aufzugtasten sowie eine gute Beleuchtung, Leitsymbole und farbig abgehobene Stufenkanten erleichtern sehbehinderten Menschen die Orientierung. Die Barrierefreiheit kommt allen Patientinnen und Patienten zugute: Wer ein Zipperlein hat oder krank ist, schätzt den Komfort einer nutzerfreundlichen Umgebung. Genauso übrigens wie junge Eltern, die ihre Kleinen im Kinderwagen mit in die Praxis bringen. Und das Fazit der Bauherren? Werner Rädler versichert: „Wir haben die Investitionen in die Barrierefreiheit nie bereut.“

Über das Signet „Bayern barrierefrei“ freuen sich (von links): Lindenbergs Erster Bürgermeister Eric Ballerstedt, Dr. Franz-Joseph Sauer von der Gemeinschaftspraxis Pfeffer-Sauer-Eiser im Ärztehaus, Hauseigentümer Werner Rädler, der Seniorenbeauftragte Robert Andrä sowie Citymanager Sascha Schmid.

Ausflugstipp! In Lindenberg lockt mit dem Deutschen Hutmuseum auch ein barrierefreies touristisches Ziel. Alle Ebenen sind barrierefrei zu erreichen, es gibt mobile Sitzgelegenheiten und ein behindertengerechtes WC. Hut ab!

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