Hauptinhalt

Ein Museum wagt den „BarriereSprung“

Signet „Bayern barrierefrei“ für das Stadtmuseum Erlangen

Gruppenbild: Übergabe des Signets „Bayern barrierefrei“.

Erlangen, Januar 2020

Das Erlanger Stadtmuseum, im Zentrum der Altstadt gelegen, präsentiert Stadtgeschichte von den Anfängen der Besiedlung bis in das 20. Jahrhundert. Archäologische Funde, Maschinen aus der Zeit der Industrialisierung, Hausrat, Studentika, Spielzeug und vieles andere dokumentieren hier die Stadtgeschichte von den ersten Spuren der Besiedlung im Erlanger Raum bis zur modernen Universitäts- und Siemensstadt. Die Sammlung der hugenottischen Handwerke ist überregional bedeutsam. Sie erinnert daran, dass Erlangen den Hugenotten im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche bedeutende Gewerbe verdankt. Der Barockstadt Erlangen mit hugenottischen Handwerken und Manufakturen, mit Residenz und Universität ist deshalb auch eine große Abteilung des Stadtmuseums gewidmet. Dazu kommen spannende Sonderausstellungen und eine vielfältige Museumspädagogik.

Das Museum ist für Besucherinnen und Besucher mit Gehbehinderungen barrierefrei zugänglich. Der Eingang in das Haupthaus des Stadtmuseums liegt ebenerdig, die Tür ist per Taster elektronisch zu öffnen. Sämtliche Ausstellungs- und Veranstaltungsräume sind mit Rollstuhl barrierefrei zu erreichen und zu befahren. Das Haus verfügt über einen barrierefreien Besucheraufzug sowie über eine barrierefreie Toilette im Erdgeschoss.

Mit der Sonderausstellung „BarriereSprung. Vom Leben mit Behinderung“ (30. Juni 2019 bis 9. Februar 2020) geht das Stadtmuseum in Sachen Barrierefreiheit deutlich weiter. Die Ausstellung berücksichtigt auch die Bedürfnisse von Menschen mit anderen Behinderungen und Beeinträchtigungen. So stehen die Texte zur Ausstellung in Normalsprache und Leichter Sprache gleichberechtigt nebeneinander. Blinde und sehbehinderte Menschen finden über ein spezielles Leitsystem und über taktile Raummodelle den Weg durch die Ausstellung. Sie können sich dabei die Ausstellungstexte von der Museumshomepage als barrierefreie PDFs auf das Smartphone herunterladen und vorlesen lassen. Die Videos mit den zahlreichen Interviews mit Menschen mit Behinderungen in der Ausstellung wurden mit Untertiteln bereitgestellt. Bei den Begleitveranstaltungen zur Ausstellung wurde zudem erstmals konsequent auch auf den Einsatz von Gebärdensprachdolmetschenden geachtet. Die Erfahrungen und bewährten Maßnahmen der Sonderausstellung „BarriereSprung“ sollen im Zuge der Neugestaltung des Museums dauerhaft umgesetzt werden. In der Zwischenzeit gilt es, die Barrierefreiheit des Hauses – soweit möglich – weiter zu verbessern.

Der Beauftragte der Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Holger Kiesel, überreichte dafür das Signet „Bayern barrierefrei“. Auf dem Foto sind zu sehen von links nach rechts: Andrea May (Bezirk Mittelfranken), Holger Kiesel, Ina Fischer (Kommune Inklusiv Erlangen), Museumsleiterin Brigitte Korn, Oberbürgermeister Dr. Florian Janik und Kulturreferentin Anke Steinert-Neuwirth.

Zur Pressemitteilung

Zu allen Signetübergaben